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Hans Sterzenbach
geboren am 5. März 1944
in Köln-Mülheim, jetzt Köln
gestorben am 22. Oktober 2023
in Köln
Musikstück
Una Mattina von Ludovico Einaudi
Alles im Leben hat seine Zeit,
jedes Ding hat seine Stunde
Für das Geboren werden gibt es eine Zeit
und eine Zeit für das Sterben.
Liebe Familie Sterzenbach, liebe Familie Leber,
wir sind heute hier, um Abschied zu nehmen von
Hans Sterzenbach
Er ist am 22. Oktober gestorben und wir wollen ihn und sein Leben und sein Schaffen heute mit einer Trauerfeier würdigen und uns verabschieden.
Ich habe die ehrenvolle Aufgabe mit euch gemeinsam zurückzuschauen auf das Leben von Hans und ich begrüße euch herzlich. Ich stehe hier in einer Doppelrolle, als Trauerrednerin und auch als Nichte und ich mache es so gut ich kann.
Hans wurde am 5. März 1944 in Köln-Mülheim geboren. Der 5. März war ein Sonntag und das war ja zunächst einmal ein guter Start in diese gar nicht so guten Zeiten. Hans war das fünfte Kind und seine Mutter hätte sich so sehr über eine kleine Anneliese gefreut, aber es war Hans – der fünfte Sohn. Er war ein Nachzügler, ein Nesthäkchen, denn seine Mutter, meine Oma, war schon fast 41 Jahre alt als Johann, genannt Hans, geboren wurde. Ich habe erst vor zwei Wochen im Krankenhaus erfahren, dass Hans eigentlich Johann heißt und da sagte er mir, dass er es selbst auch erst spät erfahren hätte, nämlich als er seinen ersten Personalausweis in den Händen hielt. Seine ältester Bruder Willi war 12 Jahre älter und der jüngste Bruder Friedel war auch schon 5 Jahre älter.
So kam es, dass der kleine Hans gar nicht so in Konkurrenz zu seinen wilden Brüdern stand und sich durchsetzen musste, sondern sich eher zu einem stilleren, sanften und sehr freundlichen Jungen entwickelte. Ich habe seine Schulzeugnisse der Volksschule gesehen und da hatte er im Betragen fast immer ein Sehr Gut, manchmal auch ein Gut. Und genau das entsprach auch seinem Wesen als Erwachsener. Er hatte ein sanftes Wesen und war sehr hilfsbereit, z.B. hat er dich Mama sehr oft ins Krankenhaus gefahren als Papa krank war oder seine Schwägerin Käthemarie hat er sehr unterstützt, als Friedel viel zu früh und unerwartet verstarb. Hilfe geben konnte er, aber Hilfe annehmen war für ihn fast unmöglich.
Es war nicht immer einfach für uns, seine Familie, ihn zu lesen und zu verstehen und besonders in den letzten Jahren wirkte seine stille und zurückgezogene Art manchmal regelrecht schroff. Seine zurückgezogene Art wurde durch die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Zeit noch verstärkt.
Hans war auf jeden Fall in der Schule nicht nur im Betragen sehr gut, sondern er machte auch einen guten Volksschulabschluss und startete im Alter von 14 Jahren eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei Spies, Hecker & Co. in Köln-Raderthal und dort blieb er bis zur Rente im Jahr 2001. Im Alter von 19 Jahren musste Hans 1963 als einziger der Brüder zur Bundeswehr – dort hat er hat seine Zeit auf der Schreibstube wohl ganz gut rumgekriegt.
Für Spies Hecker war er manchmal an Außenstandorten wie z.B. Düsseldorf oder auch Regensburg. Wenn Hans auf Dienstreise war, dann war in der Wohnung in der Herler Straße seine Mutter und sein Bruder Rudi, denn die drei lebten, auch als die Brüder schon in den 30ern waren, noch zusammen in einer Wohnung. In dieser Wohnung fanden auch viele Familienfeste statt, an die auch ihr Bernd, Michaela, Reiner, euch bestimmt erinnert. Das Zusammenleben mit der Mutter, also unserer Oma, die sehr katholisch war, war bestimmt nicht immer unbeschwert, denn sie hatte ganz bestimmte religiöse Vorstellungen und Werte, die Hans das Leben vielleicht nicht immer leicht machten.
Zu seinem Bruder Rudi hatte Hans eine ganz besonders enge Bindung. Sie machten zusammen viele Wanderurlaube in den Bergen, gerne im Stubaital, aber auch nach Norwegen sind sie zusammengefahren, immer mit dem Wohnwagen, um dort gemeinsam in der Natur zu campen und zu wandern. In einem der Urlaube ist Rudi leider viel, viel zu früh in Norwegen plötzlich gestorben. Rudi war 39 Jahre und Hans war gerade Mal 33 Jahre alt – also noch fast jugendlich und er verlor seinen treuesten Gefährten. Das war sehr schmerzhaft für ihn. Das Lied, das wir zu Beginn der Trauerfeier hörten, ist aus dem Film „Ziemlich beste Freunde“ – und das waren die beiden Brüder auch.
Das Lied, das wir jetzt hören, soll an die schönen Zeiten erinnern, die Hans in den Bergen hatte, in denen er das Wandern so liebte.
Musikstück La Montanara von der Montanara Chor
Nach diesem Lied wünschte ich, ich könnte weiter von schönen Dingen sprechen, aber leider war es so, dass Hans noch zwei Brüder zu früh gehen lassen musste. Willi starb im Jahr 1983, im gleichen Jahr wie seine Mutter, und sein Bruder Friedel starb 1986.
So blieb ihm sein einziger Bruder: Peter, du Papa. Obwohl ihr eigentlich mal 5 Jungs wart, haben Hans und du die vergangenen 37 Jahre zu zweit verbracht, ohne eure Brüder. Ihr habt ein schönes gemeinsames Hobby gehabt: das Campen. Die beiden hatten jeder einen Stellplatz beim „Camping Paul“ und haben dort viele Wochenenden verbracht, wenngleich Hans deutlich weniger gesellig war. Du, Papa, hast immer wieder versucht, ihn mit zu den anderen zu holen, um mit dir, Mama und den anderen zu feiern und Quatsch zu machen. Aber Hans zog es vor, mit Otmar bei schönstem Wetter IM Wohnwagen zu sitzen und fernzusehen. Wie ich eben sagte: er war manchmal schwer zu verstehen, aber er ließ sich auch nicht verbiegen. Er zog sein Ding durch.
Mit Otmar hatte Hans einen neuen Gefährten gefunden, mit dem er auch Urlaube und seine Freizeit verbrachte. Aber auch Otmar ist leider deutlich früher gestorben als Hans.
Du Papa, warst eigentlich sein letzter Kontakt und sein letztes Bindeglied zu anderen Menschen, wenn ihr mal zusammen Knobeln wart. Aber Familienfeste, wie Geburtstag, Hochzeiten oder auch Weihnachten unter Menschen war ihm ein Greuel. Alles gute Zureden nutze nichts, er wollte lieber allein sein.
Deshalb habe ich mich gefreut, als er mich am 11. Oktober anrief und um Hilfe bat. Er lag im Krankenhaus und brauchte einige seiner Sachen, die Guido und ich ihm brachten. Mama und Papa ihr habt ihn noch zweimal besucht und das letzte Mal sogar am Tag seines Todes. Bernd und Reiner ihr wolltet ihn auch noch einmal sehen, aber das war ihm zuviel und das kann ich auch verstehen, denn er war wirklich sehr schwach und ich hoffe, ihr nehmt es ihm nicht übel. Obwohl er so schwach war, hatte er immer mal wieder einen kleinen Witz auf den Lippen – das war für mich neu… leider habe ich das erst so spät bemerkt.
Bei den Fotos, die ich in seiner Wohnung gefunden habe, sind einige aus besseren Tagen, bei denen ich gedacht habe: Mensch, so ein Eigenbrödler war er nicht. Es gab einige Aufnahmen aus seiner Kindheit und Jugend, auf denen er immer mittendrin war und wirklich fröhlich aussah. Das hat mich etwas getröstet und vielleicht tröstet es euch auch. Auch viele Bilder aus vielen schönen Urlauben waren dabei. Die Fotos habe ich in einem Karton alle dabei und wir können sie später vielleicht noch zusammen ansehen.
Von James Last, den Hans gerne gehört hat, wollen wir nun das letzte Lied hören, das die Hoffnung mit sich trägt, dass Hans einige seiner Lieben wiedersieht. Währenddessen geleiten wir seine Urne zur Ruhestätte.
Einsamer Hirte von Gheorghe Zamfir/James Last
Bevor wir die Urne von Hans Sterzenbach der letzten Ruhestätte übergeben, wollen wir in einer stillen Gedenkminute noch einmal innehalten und die Möglichkeit für ganz persönliche Abschiedsgedanken nutzen – sei es die schönste Erinnerung an Hans oder gute Wünsche, die ihn nun begleiten sollen.
Gedenkminute
Nun ist es an der Zeit, Hans Lebewohl zu sagen, seine Urne ihrer Ruhestätte zu übergeben und Abschied zu nehmen.
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entzündete diese Kerze am 30. September 2024 um 10.46 Uhr
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